Gedanken vom Besuch der Frankfurter Buchmesse 2014. Von Henning Rasche
Ein zurückhaltend gekleideter Herr, der vor Freude gluckst, fläzt sich auf dem Sessel des ARD-Forums herum und fühlt sich dabei sichtlich wohl. „Wenn ein Mann den Bauchnabel der Frau küssen darf, hat er gewonnen“, sagt dieser Herr. Es ist Hubertus Meyer-Burckhardt, der im Gespräch mit der ARD-Moderatorin Selma Üsük nicht müde wird zu betonen, er sei eigentlich überhaupt kein Schriftsteller, sondern Drehbuchautor, Regisseur, wasauchimmer. Trotzdem aber hat Meyer-Burckhardt (nur echt mit ck und dt) ein Buch geschrieben, das er „Die kleine Geschichte der großen Liebe“ genannt hat. Die geistige Raffinesse des Werkes übersteigt das Stilmittel des Paradoxons im Titel nicht. Der Autor verharrt eher auf Bauchnabel-Niveau.