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Los geht's - #zuko11

Von Henning Rasche.
 
Eröffnung und "Keynote" Saskia Sassen: Keine Griechenland-Krise, sondern Bankenkrise 
 
Grüne Zukunftskonferenz im Kosmos Berlin - Cem Özdemir erklärt gerade, er könne sich zwischen Zukunftskongress und Zukunftskonferenz nicht entscheiden, Claudia Roth begrüßt alle Gäste, die "Noch-Nicht-Grüne" sind. Riesengroße Halle zur Eröffnung, freie Plätze sind aber noch zu haben. Eigentlich wollten sie nicht so viel reden, die beiden Vorsitzenden, jetzt sind sie aber doch schon mit viel Schönrednerei dabei. Roth nennt das alles hier ein "grünes Herz", an Symbolkraft wird hier nicht gespart. Die Soziolgin Saskia Sassen spricht jetzt. In mir wächst die Sorge, dass heute viel geredet, aber wenig gesagt wird... Sie nennt die Europäische Union ein Zukunftsmodell - die Krise, die viele eine Krise der EU, eine Europa-Krise, nennen, sei lediglich eine Bankenkrise, sagt Sassen. 
"It's no greek crisis, it's a bank crisis." Ob das alle so sehen?
 
Bei Politik geht es nicht nur darum, an die Macht zu kommen, sondern um noch viel mehr, findet die amerikanische Soziologie-Professorin. Sie macht der Überschrift ihres Auftritts alle Ehre: Sie gibt tatsächlich Stichworte, "Keynotes", also Denkanstöße, die die Grünen Diskutanten in Stimmung bringen sollen. Es geht heute um das große Ganze in Berlin, mal kein politisches Klein-Klein. Özdemir und Roth sind sichtlich erleichtert, dass es nach dem Sonderparteitag letzte Woche mal keine Abstimmungen und Änderungsanträge gibt. Einfach mal nur von der Zukunft träumen, das könnte die Stimmung beflügeln. Spätestens in den Foren gleich, wird es aber wieder ernster. Dann kann es nicht mehr um Utopien gehen, sondern dann muss die Realität wieder in den Blickpunkt rücken. Wie schön, dass heute niemand "Oben bleiben" ruft. Alle sind friedlich, man ist unter sich. Keine konservativen Politiker in Sicht. Oder? Doch, da sitzt Winfried Kretschmann, der die schwarze Bundeskanzlerin umgarnt und von derselben umgarnt wird. Aber das nimmt ihm hier niemand übel. Friedliche Atmosphäre halt. 
 
Schon jetzt hängt der Zeitplan hinterher, Saskia Sassen ist aber nicht Schuld. Der Anfang hat sich einfach verzögert, man hat die Gäste einfach im Regen vor dem Eingang stehen lassen. Ist aber schon vergessen, diese kleine Unannehmlichkeit. Obwohl das hier alles ein bisschen schwierig ist mit der Organisation, ich schreibe von meinem Schoß. Einen Tisch oder eine Steckdose gibt es nicht. Da passt die Aussage von Sassen, es gebe viele "powerless people". Mal sehen, wie lange mein Akku aushält. 
 
Gleich geht's in die Foren, dann etwas mehr Struktur und mehr Inhalt.  


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