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Frieden in Afghanistan, eine Utopie

Es ist wieder ein deutscher Soldat in Afghanistan ermordet worden. Gestern, bei einem "feigen Angriff", wie Angela Merkel das Selbstmordattentat auf einen Konvoi der Bundeswehr nennt. Alle Politiker, die sich gestern in einer völlig anderen Debatte zu Wort gemeldet haben, bekundeten ihr Mitleid, ihr Mitgefühl und ihr Bedauern. Böse gesehen, entbehrt das nicht jedweder Ironie. Wer ist denn dafür verantwortlich, dass unsere Soldaten in Afghanistan im Krieg sind und kämpfen ? 
Gregor Gysi von der Fraktion "Die Linke" hat sich natürlich auch wieder zu Wort gemeldet. Wie immer, wenn es darum geht aus Opfern der Bundeswehr politisches Kapital zu schlagen. "Sofort raus aus Afghanistan!", lauten die Parolen der Linken, die damit den Pazifismus verbreiten wollen. 
Ich fürchte, ganz so einfach ist das nicht. 
47 Frauen und Männer der Bundeswehr sind bereits im Krieg in Afghanistan gestorben. In verschiedenen Diskussionen hört man sogar, das sei ja nicht so viel. Noch nicht mal 50, genau ! Erst ab 1000 Todesopfern wird es doch richtig interessant. Vorher lohnt es sich doch gar nicht, darüber zu berichten. Oder vielleicht in der tagesschau als siebte Meldung - "Ach übrigens, ist mal wieder Einer gestorben in Afghanistan". Super. 
Wenn wir schon unsere Soldaten in dieses Kriegsgebiet entsenden, dann sind wir dazu verpflichtet respektvoller mit ihnen umzugehen - hin oder her, ob der Einsatz gefällt oder nicht. Wir müssen ja nicht gleich den roten Teppich ausrollen, aber wir sollten uns darüber klar werden, dass jedes Opfer eines zu viel ist und uns fragen, was genau machen wir da eigentlich ?
Der Auftrag lautet "Friedenssicherung". 
Ja, tatsächlich - "F-r-i-e-d-e-n-s-s-i-c-h-e-r-u-n-g" ! 
Das ist doch völlig absurd. Eine Provokation, wenn nicht sogar eine glatte Lüge des Herrn K-T von und zu G. Für wie blöd muss man uns eigentlich halten, wenn die uns verklickern wollen, dass die Soldaten der Bundeswehr mitten im Krieg den Frieden sichern sollen. Nein, so geht das nicht. KRIEG - das ist das böse Wort und nichts anderes läuft da ab. Wir befinden uns im Krieg. Im Krieg gegen den Terrorismus. 
Und wieso ? Weil die Amerikanische Regierung das von uns wollte. Es ist eine äußerst komplexe Entscheidung gewesen, damals. Rein in Afghanistan ? Raus aus Afghanistan ? 
Es mag sein, dass es ein großer Fehler war, sich in diesem Krieg zu beteiligen. Wir mischen uns ein, demonstrieren Macht und Stärke. Es wird auf unsere Verantwortung hingewiesen. Die Verantwortung der Deutschen, den Frieden in der Welt zu verbreiten. 
Es sollte jedem klar sein, dass das was dort passiert, keine Friedensverbreitung ist, sondern der erbitterte Kampf gegen die Taliban. Es wird immer unübersichtlicher: Ist die Zentrale von Al-Qaida überhaupt noch in Afghanistan ? Vermutet wird inzwischen, dass Bin Laden, falls er überhaupt noch lebt, im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan ist. Von dort aus, planen sie Anschläge. Auch wenn der Finanzbeauftragte von Al-Qaida einen Sparkurs ausgerufen hat, der sie verpflichtet weniger Anschläge auszuüben. 
Das ist doch herrlich. So findet die Finanzkrise noch etwas positives. 
Es wäre vermutlich fatal jetzt zu diesem Zeitpunkt die Truppen abzuziehen. Es wäre eine Kapitulationserklärung vor den Taliban. Sie hätten gewonnen, könnten weiter Furcht und Schrecken in die Welt tragen. 
Was her muss, ist ein dringender Strategiewechsel. Es kann nicht sein, dass wir unsere Soldaten opfern und nichts dabei erreichen. 
Bitte, tut etwas. 



her 

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