Selbst die eher konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung fordert indirekt den Rücktritt des Verteidigungsministers zu Guttenberg:
"Noch ist Deutschland eine Republik, und noch ist ein Plagiat Diebstahl geistigen Eigentums. Die Kanzlerin mag aus naheliegenden Gründen über Letzteres hinweggehen, wenigstens nach außen hin. Den Schaden im Kosmos der bürgerlichen Werte, den die Operation zur Rettung des gestrauchelten Bannerträgers nach sich zieht, kann aber auch Frau Merkel unmöglich übersehen. Guttenberg hätte sich selbst, den Werten, die er hochhält, und langfristig auch der Union einen besseren Dienst erwiesen, wenn er nicht nur der Universität Bayreuth einen Brief geschrieben hätte, sondern auch der Kanzlerin."
Der Nordwest-Zeitung aus Oldenburg fällt folgendes Einleuchtendes ein:
"Guttenbergs Erklärung, er habe als junger Abgeordneter und Familienvater bei der Abfassung seiner Arbeit unter Stress gestanden, vermag wenig Verständnis zu wecken. Wer, bitte, musste bei seiner Promotion nicht schon ganz ähnliche Umstände meistern, ohne jedoch unlauter zu arbeiten? Welcher Handwerker, der nebenbei trotz harter körperlicher Arbeit in Abendkursen seinen Meistertitel erwirbt, könnte nicht ebenso klagen?"
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